Eine Bildmarke ist eine Chance. Eine Möglichkeit Geschichten zu erzählen. Unabhängig von Name oder Claim vermag eine gute Bildmarke schon die Essenz dessen zu transportieren, wofür eine Marke steht.

Die schönsten Geschichten sind die wirklich wahren Geschichten. So wie bei Bayer+Bayer. Einer kleinen Destillerie in einem Dorf namens Witzigmann am Bodensee. Seit Generationen entstehen hier Brände von einzigartiger Qualität, destilliert nur biologisch, auf eigenem Grund und Boden angebauten Obst. Solchen Ideen ein Corporate Design zu schenken, ist etwas ganz besonderes. Ein wenig der Historie und der Leidenschaft im Logo einzufangen eine Kunst. So leben Libellen nur dort, wo die Natur intakt und Bäume gesund sind. Wo die besten Früchte wachsen, um aus ihnen Schnaps zu brennen.

Kommunikation hat viele Fassetten. Alles, was Form, Farbe und Gestalt besitzt, tritt – ob subtil oder unmißverständlich – in Kommunikation mit Menschen, Kunden oder Käufern. Packaging ist dabei oft der erste Berührungspunkt mit einer Marke. Gutem Packaging kommt daher besondere Bedeutung zu.

Bayer&Bayer ist vielleicht die kleinste groß denkende Destillerie. Wie bei der Dachmarken-Strategie eines Konzerns wie Campari mit zig Untermarken, nutzt auch Bayer&Bayer eine klassische Dachmarke. Darunter angesiedelt verschiedene Produktlinien mit ihren ganz eigenen Eigenschaften und Zielgruppen. Als singuläres Produkt darf Bayer&Bayer Boscodos entsprechend ganz eigenständig auftreten. Mit einem Design, das eindrucksvoll die Reinheit dieses Apfel-Brandes zeigt.

Es gibt sie hundertfach. Quatsch: Tausendfach! Die Rede ist von Gins. Sicher viele sehr gut und doch, ob der schieren Anzahl, irgendwie austauschbar. Darum versucht jeder mit einem ausgefallenen Namen und einem noch ausgefallenerem Label auf sich aufmerksam zu machen. Bayer&Bayer Gin tritt dieser Entwicklung entgegen und beschreibt in zwei schlichten Worten, worum es geht: Um Gin und dessen traditionelle, handwerkliche Herstellung. Kein "Buntwerden" beim Mixen, keine floral überladenen Etiketten, keine kunstvoll gestaltete Flasche, die den mittelmäßigen Inhalt kaschiert. Einfach nur hervorragender Gin. Ehrlich verpackt. Ehrlich hergestellt.

Nicht umsonst gibt es die Redewendung "die Visitenkarte eines Hauses". Bayer&Bayer besitzt natürlich eine solche ebenfalls in Echt. Und wie es sich für ein Haus gehört, das auf eine lange Tradition zurückblicken kann und noch heute klassische, überlieferte Destillationsverfahren nutzt, so bedienen sich auch die Visitenkarten einer schon fast in Vergessenheit geratenen Drucktechnik. Dem Letterpress. Schrift und Gestaltung verlassen dabei die Zweidimensionalität und überraschen mit Tiefe und Sensorik. So, wie jedes Destillat aus dem Hause Bayer&Bayer.

Heute sind es Whiskey, Gin, Wodka und Rum, die bei jungen Menschen angesagt sind. Schnäpse – wie es sie bisher gab – gehörten an den Wirtshaus-Stammtisch oder maximal zum Aprés-Ski. Dabei gibt es kaum eine bessere Spirituose, als gut gemachten Schnaps. Besonders klare Brände wie Schnaps unterliegen – anders als zum Beispiel Gin – strengen Auflagen. Ziel war es daher, für Bayer&Bayer eine urbane, ganz andere Schnaps-Linie zu entwickeln. Schnäpse, die nicht angestaubt sind, sondern die hochwertig und unkompliziert zugleich sind: Eine Belohnung nach einem gemeinsamen Champions League Abend, der gesellige Abschluss eines gemeinsamen Abendessen unter Freunden. Kurz: Ein Edelbrand wie ein Gin. Ohne die Schwere und den Ballast von Geschichte und Tradition. Ein Schnaps modern, jung anders und neu gedacht.

Basis bei der Umsetzung dieser ganz eigenständigen und einmaligen Edelbrand-Linie, war der intensiv fruchtige Geschmack jeder einzelnen Sorte. Es wirkt, als wären die Aromen und Geschmäcker von Äpfel und Birnen – Grenouille like – konzentriert in der Flasche eingefangen. Die Packaging-Idee lehnt sich direkt an diesen Gedanken an. So ist jedes der sieben Flaschen-Etiketten an die so typischen Formen von Obstaufklebern angelehnt. Und auch die Verwendung von Typo und Farben ist inspiriert von Chiquita, Del Monte, Dole und Co. Das Ergebnis sind die Bayer&Bayer Collectors Spirits, die sich unübersehbar von allem anderen, was es an Bränden und Edelbränden gibt, absetzen.

Das Internet hat die Welt verändert. Was ihm jedoch fehlt ist Haptik. Keine Website lässt sich anfassen, kein Instagram-Account berühren, keine Marke spüren. Printprodukte muss es daher immer geben. Nicht die Billig-Prospekte, sondern Broschüren, Bücher und Kataloge mit Anspruch und Wert.

Wie modern die Bayer&Bayer Collectors Spirits gestalterisch sind, lässt sich leicht an dem so ungewöhnlichen und modernen Packaging ablesen. Keine netten Stahlstiche von Kirsche oder Apfel. Kein beige geripptes Papier. Keine Serifenschriften. Um aber noch besser zu verstehen, dass auch die Verwendungsgewohnheiten bei diesen Edelbränden ganz eigene sein dürfen, bedarf es Aufklärung. In diesem Fall durch ein ausgefallenes Buch, in dem die Flaschen in den Kontext möglicher Szenarien gesetzt sind. Zu Pizza, Burger oder Schickimicki Gambas vom Grill. Und eben nicht neben dem Schweinebraten.
Produktionstechnisch zeichnet sich das Buch vor allem durch die doppelt kaschierten Seiten aus. Trotz nur geringem Seitenumfangs entsteht so ein Buch von beeindruckender Stärke. Blockig und massiv. Schon durch das Umblättern der schweren Seiten wird jede Doppelseite, jedes Bild inszeniert und zelebriert.